Wie vermisst man das Gehör ?

Das Gehör wird mit den Verfahren der Audiometrie vermessen. Anhand der Aussehen verschiedener Audiogramme verschafft man sich ein Bild der Veränderungen.

Außerdem werden Tests mit einer Stimmgabel durchgeführt wie beispielsweise der Weber-Versuch.

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Besonders empfindlich sind die rund 20.000 Haarzellen tief im Innenohr. Diese Nervenmembrane wandeln Schalldruck in elektrische Impulse um und leiten die Signale über den Hörnerv zum Gehirn weiter.


Video: Schallwellen und ihre Quellen (1933)

Vielfach beginnt der Hörverlust im oberen Frequenzbereich. Man hört beispielsweise das Knistern von Papier oder das Zirpen einer Grille nicht mehr. Ist das Innenohr einmal verletzt, wirkt die Behinderung wie ein Schraubstock: Um gewohnte Lautstärken zu vernehmen, dreht der Hörer den Regler lauter – wobei immer mehr Haarzellen absterben.

 

Bei mir piepts manchmal …

Durch Dauerbelastung kommt es zum sogenannten Schwellenschwund-Phänomen. Da die Sinneszellen durch die Einwirkung der Schallwellen einen Schaden erlitten haben, nehmen die Betroffenen auch bei Stille ein permanentes Rauschen wahr. Können sich die Ohren nicht wieder ausreichend erholen, sind die Folgen Schwerhörigkeit bis hin zu dauerhaften Ohrgeräuschen, dem sogenannten Tinnitus – unheilbare Schädigungen des Wunderwerks Ohr.

Ohrgeräusche sind ähnlich wie Schmerzen Symptome, die Warnsignale des Körpers sind. Sie treten häufig als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen auf. Man empfindet derartige Geräusche unterschiedlich: Was den einen wenig stört, empfindet der andere als unerträglich.

Für Millionen Menschen in Deutschland gehört Tinnitus zum alltäglichen Leben dazu. Erkrankte nehmen selbst in absoluter Stille ständig Geräusche wahr. Im schlimmsten Fall könnte sogar bleibende Schwerhörigkeit die Folge sein. Nach einem lauten Konzert, Silvesterknallerei oder dem Besuch einer Diskothek ist man vielfach nur mit kurzfristigen Ohrgeräuschen konfrontiert.

Je länger die Geräusche anhalten, desto unwahrscheinlicher wird es, dass sie von alleine weggehen. Im Jahr 2006 waren laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes etwa 60% der Bevölkerung zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens von Tinnitus/ Schwerhörigkeit betroffen. „Immer mehr junge Menschen leiden an unheilbaren Schäden im Innenohr“, hat die Fördergemeinschaft Gutes Hören festgestellt.

Gottlob bin ich vor einigen Jahren knapp an den Folgen eines Tinnitus ohne dauerhafte Geräuschbelastung vorbeigeschrammt. Der Hörsturz wirkte sich nicht derart dramatisch aus. Das wäre für mich als Musiker ziemlich – na ja – dämlich …

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