Holla-rä-di-ri

jodel„Da hab ich was Eigenes. Da hab ich mein Jodeldiplom.“ Wer kennt nicht den herrlichen Sketch, in dem Evelyn Hamann brillierte ?

Das rund 60 Jahre alte Kufsteinlied ist Gegenstand eines Gerichtsstreits geworden. So stritten die Erben des Autors Karl Ganzer vor dem Landgericht München I um die Urheberrechte. Sie wehrten sich gegen Produzent Egon Frauenberger, der sagt, er habe in den 60er Jahren die Jodeleinlage bearbeitet. Mit Erfolg, künftig gilt Karl Ganzer wieder als alleiniger Textdichter und Komponist des Lieds, in dem die Stadt Kufstein als „Perle Tirols“ besungen wird.

An dem bizarren Gerichtsstreit hätte Loriot vermutlich seine helle Freude gehabt. Der Vorsitzende Richter Peter Guntz tat sich schwer mit der Behauptung Frauenbergers, wonach das Lied seine Popularität ausgerechnet dem „Holla-rä-di-ri, di-ri, di-ri“ zu verdanken habe. Der Richter fand: „Auch wenn man mit Loriot sozusagen groß geworden ist, würde man nicht denken, dass man sich beruflich mal damit befassen müsste, ob es „dudel-do“ oder „dudel-dö“ heißt.“

„Holla-rä-di-ri, di-ri, di-ri“

Ursprünglich gehe das Lied zwar auf Ganzer zurück, sagt Frauenberger, aber eben nicht die Jodelei. Das Lied kursiere mit verschiedenen Jodeleinlagen – unter anderem mit dem sogenannten Kuckucksjodler, der mit einem „Kuck-kuck kuck-kuck“ beginnt. Heute kenne man das Lied aber mit einem Oktavjodler – der mit dem „Holla-rä-di-ri, di-ri, di- ri“.

Wenn man das Lied im Internet sucht, findet man tatsächlich viele Interpreten – Heino, Maria und Margot Hellwig und Hansi Hinterseer. Bei Heino klingt der Jodler nach einem „Holla-lei“, bei Maria und Margot Hellwig eher nach „Holla-huri“. Hansi Hinterseer scheint sich hingegen weitgehend an den klassischen Oktavjodler zu halten.

 

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