ABBAs Grand Prix-Erfolg

Wenn man jemanden fragt, welcher Star ihm zum Thema Grand Prix in den Sinn komme, nennt vermutlich spontan ABBA.

Ihre Weltkarriere verdanken sie einer Regeländerung in den damaligen Statuten. Denn erst seit dem Jahr 1970 durften Gruppen teilnehmen – bislang waren im Höchstfall Duos erlaubt.

1973 nahmen die Vier unter dem Namen ABBA mit „Ring Ring“ an der schwedischen Vorausscheidung für den Grand Prix teil – ohne Erfolg. Das Publikum war zwar begeistert, die Jury jedoch, die aus Experten bestand, fand einen anderen Beitrag besser. Seitdem gibt es übrigens in Schweden bei derartigen Veranstaltungen keine Jurys mehr.

Ein Jahr später brachte „Waterloo“ die Wende. Der Song gewann 1974 nicht nur die Vorausscheidung in Schweden, sondern gleich den ganzen Wettbewerb. Legendär ist ihre für damalige Zeiten schrille Kostümierung. Ihr Dirigent Sven Olof Walldorf trat als Napoleon an das Dirigentenpult.

Der Sieg von ABBA war keineswegs so überwältigend, wie man allgemein annehmen könnte. ABBA ging mit Waterloo zwar von Beginn an in Führung, erhielt jedoch z.B. von den Briten keinen einzigen Punkt. Am Ende genügten 24 Punkte, um die Konkurrenz zu schlagen. Gerade ist „Waterloo“ zum größten Grand Prix Hit aller Zeiten gekürt worden.

Was für Napoleon das Ende bedeutete, war für ABBA der Anfang. Die Weltkarriere begann …

Leute, Leute

Gigliola Cinquetti, damals 26, vertrat Italien. Sie wurde mit ihrem Song „Si“ („Ja“) ein Opfer des Ehescheidungsreferendums, das am 12. Mai in Italien zur Entscheidung anstand. Wegen ihres Beitrages, der in keinem Zusammenhang zur Scheidungsfrage stand, verzichtete man darauf, die Show in Italien direkt zu übertragen. Die italienischen Fernseh-Bosse fürchteten einfach, dass der Titel des Songs „Si“, was „ja“ bedeutet, das im Song der Cinquetti insgesamt 14mal vorkommt, die Italiener bei ihrer Stimmabgabe beeinflussen könnte: Eine Ja-Stimme beim Referendum wäre ein Votum dafür, das Scheidungsgesetz abzuschaffen. Deshalb wurde die Aufzeichnung des Contests in Italien erst nach dem 12. Mai gesendet. [Spiegel online]

Übrigens, es ist wohl eine Familientradition, am „Grand Prix“ teilzunehmen. Bennys Sohn erreichte mit seiner Gruppe den 3.Platz …


Video: Sweden 1996 – One more time – Den Vilda

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