Andersson/Ulvaeus

Andrew Oldham bezeichnet die kreativen Köpfe von ABBA Benny Andersson und Björn Ulvaeus in seinem Buch ABBA – Thank you for the music als die größten Songschreiber des 20.Jahrhunderts.

Mit ihrem Sieg beim Grand Prix 1974 schafften Benny und Björn ihren internationalen Durchbruch als Songschreiber und Interpreten.

Für Benny und Björn als Team stand die Komposition stets im Vordergrund. Meist schrieben sie als Texte einen „Unsinn“, um zu testen, ob man den Song singen könne. Benny war im Team derjenige, der die „Ohrwurm“-Melodien komponierte. Übrigens findet er den Erfolg seiner alten ABBA-Kompositionen unbegreiflich. In einem Interview äußerte er sich über derzeit höhere Verkaufszahlen als die der Beatles: „Man fasst es einfach nicht. Dass man ein Teil davon ist und dem alles Mögliche im Leben zu verdanken hat.“(AA 11.03.09). Björn verfasste die Liedtexte. Die Texte der ABBA-Lieder stammen allerdings bis auf wenige Ausnahmen allein von ihm.


Video: Meryl Streep – The Winner takes it all

Im Song „The Winner takes it all“ von ABBA verarbeitete Björn Ulvaeus im Text die Scheidung von Agnetha. Und Benny schrieb meiner Meinung eine seiner schönsten Melodien.

Wie sagte Björn einmal so treffend ? „Die besten Texte entstehen, wenn man persönliche Probleme bewältigen muss.“

Als Vorbild nennen Björn&Benny immer John Lennon und Paul McCartney. Außerdem sind sie von den Beach Boys, alten schwedischen Volksliedern sowie beispielsweise von Wolfgang Amadeus Mozart beeinflusst. Die Eigenart der Musik von ABBA ist, jede Textsilbe genau einer Note zuzuordnen, wodurch ihre Lieder gefällig klingen. Denselben Trick wandten neben den Beach Boys beispielsweise auch die Mamas & Papas an.

Interessant ist, dass Benny & Björn und ihr Studiotechniker Michael B.Tretow alle Instrumente doppelt besetzten, wodurch sich ein voller Klang ergab (Wall of Sound). Als Ergebnis kam der „typische“ ABBA-Sound zustande.

Da weder Benny noch Björn Noten lesen und schreiben konnten, mussten sie sich notgedrungen ihre Kompositionen einprägen. Später spielten sie Melodien ihren Studiomusikern für die Arrangements auswendig vor. Die Methode erscheint ungewöhnlich, hatte aber den wunderbaren Nebeneffekt, „dass eine Komposition nur dann wirklich gut ist, wenn man sie sich bei der Entstehung gut einprägen konnte“.

Ein Glücksgriff für die Gruppe war sicherlich, dass die Mitglieder untereinander längere Zeit verheiratet waren. Björn und Agnetha waren von 1971 bis 1978, Benny und Anni-Frid von 1978 bis 1981 verheiratet.

Nachdem beide Paare geschieden waren, schrieben Benny und Björn meiner Ansicht ihre besten Songs

 

Stilistischer Wandel

Bereits im Jahr 1978 während der Aufnahmen zu „The Album“ hatten Benny und Björn die Idee, ein Musical zu komponieren. Sie waren von den Kompositionen Andrew Lloyd-Webbers begeistert. Für „The Album“ entstand ein „Mini-Musical“ namens „The Girl with the golden hair“. In späteren Aufnahmen zu „Super trouper“ oder „The visitors“ spürt man einen stilistischen Wandel, der ihr erstes Musical Chess gewissermaßen vorbereitet. Der Song „Opus 10“, der für ihr letztes Album geplant war, wurde mit anderem Arrangement in ihr Musical „Chess“ aufgenommen.

Am 7. Oktober 1995 hatte das Musical „Kristina från Duvemåla“ von Benny & Björn in Malmö Premiere.

Benny Andersson & Helen Sjöholm „Kärlekens Tid“

 

Kompositionen für andere

Benny und Björn komponieren auch für andere Künstler, wie zum Beispiel für Kalle Moraeus, Josefin Nilsson oder auch oder viele mehr:

Video: Kalle Moraeus – Beatrice

Video: Josefin Nillson – We won’t be going anywhere

Klingt der Song nicht ein bisschen nach ABBA ? Ist ja auch von Bennys Sohn Peter Grönvall komponiert …

Video: Highland – One More Time

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